AUFGABE >> 16. Lesen Sie „Wie man die Erschöpfung in der Arbeitswelt behebt“.

WIE MAN DIE ERSCHÖPFUNG IN DER ARBEITSWELT BEHEBT

Arbeiten oder nicht arbeiten, das ist hier die Frage. Nach Ansicht der meisten Menschen heißt die Antwort auf diese Frage „Erschöpfung“.

Nachdem ein Mensch lange in einer Stellung gearbeitet hat und dabei recht stark ausgenutzt worden ist, bekommt er das Gefühl, dass weiterzuarbeiten seine Ausdauer übersteigen würde. Er ist müde. Der Gedanke daran, bestimmte Dinge zu tun, macht ihn müde. Er überlegt, wie er seine Energie steigern oder sich noch ein wenig weiterdrängen könnte. Damit befindet er sich auf dem Holzweg, denn die Antwort auf das Erschöpfungsproblem hat wenig, wenn überhaupt irgendetwas, mit Energie zu tun.

Erschöpfung ist nicht nur für den Einzelnen, der sich seinen Lebensunterhalt verdient, sondern auch für den Staat ein sehr wichtiges Thema.

Scientology hat ziemlich schlüssig bewiesen, dass der Abstieg des Einzelnen dann beginnt, wenn er unfähig wird zu arbeiten. Um einen Menschen zu degradieren oder aus der Fassung zu bringen, muss man ihn lediglich daran hindern zu arbeiten. Selbst die Polizei hat inzwischen dieses grundlegende Prinzip der Scientology erkannt, dass einem Verbrecher zuallererst die Fähigkeit zum Arbeiten fehlt. Die Polizei hat damit begonnen, bei Personen nach diesem Faktor zu suchen, um deren Kriminalität festzustellen.

Die Frage der Erschöpfung umfasst auch die Frage der Arbeit, die verhindert wird. Im Falle von Soldaten und Matrosen, die während des Krieges in Krankenhäusern waren, hat man festgestellt, dass der Aufenthalt von einigen Monaten im Krankenhaus dazu führte, dass die Moral der Soldaten oder der Matrosen sich so verschlechterte, dass ihr Wert fragwürdig wurde, als sie zum Dienst zurückkehrten. Dies ist nicht unbedingt eine Folge der verminderten Fähigkeiten. Es ist die Folge der Verwundung, die durch Untätigkeit verschlimmert wurde. Ein verwundeter Soldat, der in einem Feldlazarett nahe der Front betreut wird und, sobald er es verkraften kann, an die Front zurückkehrt, wird in starkem Maße seine Moral bewahren. Natürlich neigt die erlittene Verwundung dazu, ihn von der Aktionsstufe, die er einmal für die beste gehalten hatte, hinunterzustoßen, aber selbst so ist er in einem besseren Zustand als ein Soldat, der in ein Krankenhaus im Hinterland geschickt wurde. Der Soldat, den man in ein Krankenhaus im Hinterland schickt, bekommt den Eindruck, dass er in diesem Kriege nicht besonders gebraucht wird.

Ohne dass diese Grundsätze eigentlich zusammengestellt wurden, wurde das Wort „Erschöpfung“ allgemein im Zusammenhang mit „Neurosen“ gebraucht. Das kam daher, dass Leute mit Neurosen einfach erschöpft aussahen. Einen anderen Zusammenhang gab es dabei nicht. Tatsächlich wird jemand, dem das Recht auf Arbeit versagt wird, besonders, wenn er verletzt wurde und ihm dann das Recht auf Arbeit versagt wird, schließlich in einen Zustand der Erschöpfung sinken.

Es wurde entdeckt, dass es so etwas wie einen allmählichen Energieabfall beim Einzelnen durch fortgesetzte Beanspruchung nicht gibt. Man wird nicht dadurch erschöpft, dass man zu lange oder zu hart gearbeitet hat. Man wird erschöpft, wenn man lange genug gearbeitet hat, um dabei die Schmerzen und Emotionen einer vergangenen schlechten Erinnerung, die mit einer alten Verletzung zu tun hat, zu reaktivieren. Eines der Merkmale dieser Verletzung wird Erschöpfung sein. Eine chronische Erschöpfung ist somit nicht das Produkt langer Arbeitsstunden und mühevoller Hingabe an die Arbeit. Sie ist das Produkt einer Akkumulation (Anhäufung) von Schocks und Verletzungen, wie sie im Leben vorkommen. Diese dauern jeweils vielleicht nur ein paar Sekunden oder wenige Stunden und ergeben in ihrer Gesamtheit vielleicht nur fünfzig oder fünfundsiebzig Stunden. Aber diese Akkumulation – diese Ansammlung von Verletzungen, Zurückweisungen und Schocks – summiert sich schließlich zu einer völligen Handlungsunfähigkeit.

Somit kann die Erschöpfung jemandem anerzogen werden, indem man ihm als Kind verwehrt, Teil der Gesellschaft zu sein. Sie kann auch durch verschiedene Verletzungen oder Schocks, die im Zusammenhang mit seinen Tätigkeiten stehen, in einen Menschen hineingeprügelt werden. Hat man einen dieser Punkte geklärt, so hat man auch die Erschöpfung entfernt. Erschöpfung gehört folglich zum Arbeitsbereich eines ausgebildeten Praktizierenden der Scientology, da sie nur ein Scientologe angemessen beheben kann.

Es gibt jedoch einen Punkt, der unterhalb der Erschöpfung liegt. Das ist der Punkt, an dem man nicht mehr weiß, dass man müde ist. Ein Mensch kann zu einer Art ruhelosen Marionette werden, die arbeitet und arbeitet, ohne überhaupt zu merken, dass sie arbeitet, und plötzlich aus Müdigkeit, die sie bisher gar nicht empfand, zusammenbricht.

Hier hat die Person versagt, Dinge zu kontrollieren. Schließlich wird sie unfähig, mit irgendetwas umzugehen, was dem Handwerkszeug oder ihrer Arbeitsumgebung auch nur ähnelt, und wird schließlich unfähig, in dieser Umgebung zu leben oder mit diesen Werkzeugen umzugehen. Diese Person kann dann viele harte Worte zu hören bekommen. Sie wird vielleicht als faul bezeichnet, vielleicht als Taugenichts, vielleicht auch als Verbrecher. Aber in Wahrheit kann sie ihren eigenen Zustand ohne Hilfe von Experten ebenso wenig in Ordnung bringen, wie sie in das Zentrum der Erde tauchen könnte.

Es gibt jedoch einige Mittel, ihren Schwung und ihre Begeisterung für Arbeit ohne Beratung durch einen Praktizierenden der Scientology wiederherzustellen. Diese sind relativ einfach und sehr leicht verständlich.

Extroversion und Introversion

Wir haben in der Scientology etwas, das wir INTROVERSION nennen.

Und etwas anderes, das wir EXTROVERSION nennen.

Introversion ist etwas Einfaches. Es bedeutet, seinen Blick zu sehr nach innen gerichtet zu haben.

Extroversion ist ebenfalls etwas Einfaches und bedeutet nichts anderes als die Fähigkeit, nach außen zu blicken.

Man könnte sagen, dass es introvertierte und extrovertierte Persönlichkeiten gibt. Eine extrovertierte Persönlichkeit ist in der Lage, sich in ihrer Umgebung umzublicken. Eine introvertierte Persönlichkeit kann lediglich in sich selbst hineinblicken.

Jemand, der die Fähigkeit besitzt, die Welt um sich herum zu betrachten und sie als ziemlich echt und leuchtend zu sehen, befindet sich natürlich in einem Zustand der Extroversion. Mit anderen Worten, er kann hinausblicken. Er kann auch arbeiten. Er kann Situationen erkennen und mit jenen Dingen umgehen und sie kontrollieren, mit denen er umzugehen hat und die er kontrollieren soll, und er kann dabeistehen und jene Dinge beobachten, die er nicht zu kontrollieren braucht, und deswegen kann er Interesse an ihnen haben.

Eine introvertierte Person hat wahrscheinlich vor einiger Zeit unter Erschöpfung gelitten. Sie hat ihre Aufmerksamkeit stärker und stärker auf sich selbst gerichtet (im Grunde durch alte Verletzungen, die immer noch in der Lage sind, Einfluss auf die Person auszuüben), bis sie tatsächlich nur noch nach innen und nicht mehr nach außen schaut. Diese Person weicht vor festen Körpern zurück. Andere Leute und Gegenstände in ihrer Umgebung erscheinen ihr nicht mehr real.

Kommen wir zum eigentlichen Thema der Arbeit.

Arbeit ist die Anwendung von Aufmerksamkeit und Handlungen auf Leute oder Gegenstände, die sich im Raum befinden.

Wenn jemand nicht mehr fähig ist, Leuten oder Gegenständen oder dem Raum, in dem diese sich befinden, entgegenzutreten, ohne zurückzuschrecken oder sie zu vermeiden, beginnt er, sich verloren zu fühlen. Er fängt an, sich in einem Dunst zu bewegen. Die Dinge erscheinen ihm nicht real, und er ist relativ unfähig, die Gegenstände in seiner Umgebung zu kontrollieren. Er hat Unfälle. Er hat Pech. Dinge wenden sich gegen ihn, nur weil er sie nicht richtig anfasst oder kontrolliert oder auch nicht richtig beobachtet. Die Zukunft erscheint ihm sehr düster, manchmal so düster, dass er ihr nicht ins Gesicht sehen kann. Ein solcher Mensch kann als ernsthaft introvertiert bezeichnet werden.

Während der Arbeit ist seine Aufmerksamkeit starr auf Dinge gerichtet, die gewöhnlich nur eine kurze Distanz von ihm entfernt sind. Seine größte Aufmerksamkeit gilt den Gegenständen in Reichweite seiner Hände. Seine extrovertierte Aufmerksamkeit erreicht dadurch höchstens eine Stelle in seinem unmittelbaren Gesichtsfeld. Dort ist seine Aufmerksamkeit fixiert. Wenn dies genau mit einem Geschehnis einer alten Verletzung oder Operation übereinstimmt, dann wird er wahrscheinlich seine Aufmerksamkeit auch auf irgendeinen Punkt in der Vergangenheit heften und irgendeine schlechte vergangene Erinnerung reaktivieren, sodass er all die Schmerzen und Krankheiten, sowie das Gefühl von Müdigkeit oder Apathie oder auch Subapathie, die er während der Verletzung gehabt hatte, wiederbekommt. Da seine Aufmerksamkeit ständig starr darauf gerichtet ist, neigt er dazu, immer dorthin zu schauen, selbst wenn er nicht arbeitet.

Nehmen wir zum Beispiel einen Buchhalter. Der Blick eines Buchhalters ist auf Bücher in bestimmten Abständen vor seinen Augen gerichtet. Schließlich wird er „kurzsichtig“. Er wird nicht wirklich kurzsichtig, er wird „buchsichtig“. Sein Blick fixiert sich am leichtesten an einem bestimmten Punkt in der Entfernung. Während er seine Aufmerksamkeit darauf fixiert, neigt er dazu, selbst von diesem Punkt zurückzuweichen, bis er schließlich nicht mehr seine eigenen Bücher ganz erreicht. Dann wird ihm eine Brille angepasst, sodass er die Bücher klarer sehen kann. Sein Sehvermögen und seine Aufmerksamkeit entsprechen sich gewissermaßen.

Jemand, dessen Maschine, Bücher oder Dinge stets in einem bestimmten Abstand stehen, lässt häufig seine Aufmerksamkeit, wenn er weggeht, genau dort, wo sie bei der Arbeit war. Mit anderen Worten, seine Aufmerksamkeit verlässt eigentlich nie die Arbeit. Obwohl er nach Hause geht, sitzt er tatsächlich immer noch in seinem Büro. Seine Aufmerksamkeit ist immer noch auf seine Arbeitsumgebung fixiert. Erinnert ihn diese Umgebung an eine Verletzung oder an einen Unfall (und wer von uns hat nicht schon mindestens eines von beiden erlebt?), beginnt er, sich überdrüssig oder müde zu fühlen.

Gibt es eine Abhilfe dafür? Natürlich könnte nur ein ausgebildeter Praktizierender der Scientology diese Schwierigkeiten vollständig beheben. Aber es gibt einiges, das der Arbeiter selbst tun kann.

Etwas wäre auf jeden Fall falsch, gleichgültig, ob man Rechnungsführer, Buchhalter, Beamter, Geschäftsführer oder Maschinenarbeiter ist. Das wäre, von der Arbeit nach Hause zu gehen, sich hinzusetzen und seine Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand zu richten, der sich in mehr oder weniger der gleichen Entfernung von einem selbst befindet wie die Gegenstände, die man fortwährend bei der Arbeit konfrontiert.

Für einen Vorarbeiter beispielsweise, der ständig mit Leuten spricht, die in einem bestimmten Abstand von ihm stehen, wäre es falsch, nach Hause zu kommen und sich mit seiner Frau im gleichen Abstand zu unterhalten. Sehr bald würde er ihr Befehle erteilen, als wäre sie ein Mitarbeiter der Werkstatt.

Ganz sicher ist es falsch, nach Hause zu kommen, sich hinzusetzen, Zeitung zu lesen, zu essen und zu Bett zu gehen. Wenn ein Mensch den ganzen Tag über Routinearbeit verrichtet und sich dann am Abend mit einem Buch oder einer Zeitung hinsetzt, um sich „auszuruhen“, ist es sicher, dass er sich früher oder später sehr erschöpft fühlen wird, nach einer Weile sogar unter diesen Zustand absinkt und sich nicht einmal mehr über seine Unwilligkeit wundert, Dinge auszuführen, die ihm einst leicht fielen.

Kann man etwas Richtiges tun? Man kann. Jemand, der sich dauernd auf einen bestimmten Arbeitsgegenstand konzentriert, sollte am Feierabend seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken.

Machen Sie einen Spaziergang

Es gibt ein Scientology Verfahren, das bekannt ist als:

MACHEN SIE EINEN SPAZIERGANG.

Dieses Verfahren ist sehr einfach durchzuführen.

Wenn man sich nach Beendigung der Arbeit müde fühlt, sollte man, gleichgültig, ob man nicht mehr als nur den Gedanken daran ertragen kann, ohne vor Müdigkeit umzufallen, hinausgehen und um den Häuserblock herumgehen, bis man sich erholt fühlt. Kurz und gut, man soll um den Block gehen und sich dabei umschauen, bis man die Dinge, die nahe bei einem sind, sieht. Es spielt dabei keine Rolle, wie oft man um den Block geht, man sollte es so lange tun, bis man sich besser fühlt.

Eine einfache Abhilfe für Erschöpfung ist „Machen Sie einen Spaziergang“. Eine Person geht einfach um den Häuserblock herum und schaut auf Dinge.

Während man weiterspaziert und auf Dinge schaut, …

… können Empfindungen der Erschöpfung verschwinden, und die Person kann fühlen, dass sie wieder mehr Energie hat.

Wenn man das tut, wird man feststellen, dass man zuerst ein wenig wacher, aber dann sehr viel müder wird. Man wird so müde, dass man weiß, dass es jetzt an der Zeit ist, ins Bett zu gehen und ausgiebig zu schlafen. Das ist nicht der Zeitpunkt, wo man mit dem Gehen aufhören soll, da man dabei ist, durch die Erschöpfung hindurchzugehen. Man geht, bis die Erschöpfung vorüber ist. Die Erschöpfung wird nicht durch körperliche Bewegung behoben. Körperliche Bewegung schien den Leuten immer der wichtigere Faktor zu sein, aber die Bewegung selbst ist relativ unwichtig. Wesentlich ist, dass man seine Aufmerksamkeit von seiner Arbeit löst und auf die materielle Welt richtet, in der man lebt.

Massen sind Realität. Um seine Affinität und Kommunikation zu erhöhen, ist es in der Tat notwendig, Massen zu konfrontieren und zu tolerieren. Deshalb wird man feststellen, dass man sich dadurch, dass man um den Block geht und Gebäude ansieht, auf der Skala nach oben bewegt. Wenn man so müde ist, dass man sich kaum umherschleppen kann, oder dass man vor Erschöpfung auf hektische Weise ganz unfähig zur Ruhe ist, ist es wirklich nötig, Massen zu konfrontieren. Man ist einfach niedrig auf der Tonskala. Es ist sogar zweifelhaft, ob es so etwas wie eine „Abnahme physischer Energie“ gibt. Natürlich hat dieses Verfahren seine Grenzen. Es ist nicht möglich, den ganzen Tag zu arbeiten, die ganze Nacht um den Block zu spazieren, am nächsten Tag wieder zu arbeiten und sich trotzdem erleichtert zu fühlen. Aber man sollte sicher einige Zeit damit verbringen zu extrovertieren, nachdem man den ganzen Tag introvertiert hat.

„Machen Sie einen Spaziergang“ ist in vernünftigen Grenzen fast ein Allheilmittel.

Wenn man wütend auf seine Frau ist, wäre es sicher falsch, sie zu schlagen. Das Richtige wäre, hinauszugehen und um den Block zu spazieren, bis man sich besser fühlt, und seine Frau dazu zu bewegen, andersherum um den Block zu spazieren, bis eine Extroversion von der Situation erreicht ist. Man wird entdecken, dass fast alle häuslichen Streitigkeiten, insbesondere unter arbeitenden Leuten, daher rühren, dass man aufgrund einer übermäßigen Fixierung der Aufmerksamkeit auf die Arbeit (eher als durch Überanstrengung) und die mit der Arbeit verbundenen Situationen darin versagt hat, bestimmte Dinge in der Arbeitsumgebung zu kontrollieren. Dann kommt man nach Hause und sucht etwas, das man kontrollieren kann. Dies ist normalerweise der Ehepartner oder die Kinder. Wenn man selbst dort versagt, kann man sich erst recht stark verschlechtern.

Die Extroversion der Aufmerksamkeit ist ebenso nötig wie die Arbeit selbst. Nichts ist an der Introversion der Aufmerksamkeit oder an der Arbeit wirklich falsch. Ohne etwas, was einen interessiert, würde man völlig zugrunde gehen. Aber während man arbeitet, kann oft eine unnatürliche Müdigkeit auftreten. Wenn dies der Fall sein sollte, sollte man nicht für ein paar Stunden in eine Bewusstlosigkeit fallen, wie beim Schlaf, sondern wirklich die Aufmerksamkeit extrovertieren und daraufhin in einen wirklichen, erholsamen Schlaf fallen.

Diese Prinzipien von Extroversion und Introversion haben viele Auswirkungen, und obwohl „Machen Sie einen Spaziergang“ in seiner Einfachheit fast lächerlich ist, gibt es viele kompliziertere Scientology Verfahren, falls man komplizierter zu sein wünscht. Jedoch wird der Prozess „Machen Sie einen Spaziergang“ in der Hauptsache mit einer enormen Menge an Schwierigkeiten fertig, die mit der Arbeit zusammenhängen.

Vergessen Sie nicht, dass man dabei zuerst müder wird und sich erst dann frischer fühlt. Dieses Phänomen ist von Sportlern beobachtet worden. Es wird als das „Überwinden des toten Punktes“ bezeichnet. Das Überwinden des toten Punktes bedeutet, dass man genügend Umgebung und genügend Masse bekommt, um die Erschöpfung des letzten Rennens zu überwinden. So etwas wie das Überwinden eines toten Punktes gibt es nicht. Allerdings gibt es so etwas wie eine Rückkehr zur Extroversion hinsichtlich der physikalischen Welt, in der man lebt.

Betrachten Sie sie

Ähnlich dem Spazierengehen ist ein anderes Verfahren, bekannt als:

BETRACHTEN SIE SIE.

Wenn man schon den ganzen Tag mit Menschen gesprochen hat, den ganzen Tag verkauft hat oder den ganzen Tag mit Menschen zu tun hatte, mit denen der Umgang schwierig war, wäre es falsch, vor allen Menschen in der Welt zu fliehen.

Sehen Sie, jemand, der sich beim Umgang mit Leuten überanstrengt hat, hat große Schwierigkeiten mit Menschen gehabt. Vielleicht ist er von Ärzten operiert worden, und das undeutliche Bild, wie sie um den Operationstisch herumstehen, lässt ihn alle Leute mit Ärzten gleichsetzen, das heißt, alle Leute, die stillstehen. Das ist übrigens einer der Gründe, weswegen Ärzte in der Gesellschaft so gründlich gehasst werden. Sie bestehen auf Praktiken, die als Chirurgie und Narkose bekannt sind, und solche Geschehnisse werden mit alltäglichen Ereignissen verknüpft.

Eine Person kann durch Kontakt mit anderen Leuten erschöpft werden.

Eine Abhilfe dafür ist, dass sie in einem belebten Bereich spazieren geht und Leute bemerkt, während sie das macht.

Während sie mehr und mehr Leute ansieht, ...

... wird sie feststellen, dass sie ihnen freundlicher gesinnt ist. Jegliches Gefühl der Überanstrengung durch den Umgang mit Leuten kann völlig verschwinden.

Erschöpfung, die vom Umgang mit Leuten herrührt, kommt daher, dass jemandes Aufmerksamkeit auf bestimmte Leute fixiert war, während er spürte, dass sie auf andere Leute gerichtet sein sollte. Diese Anstrengung bei seiner Aufmerksamkeit verringerte tatsächlich die Zahl der Leute, die er beobachtete.

Hierfür gibt es eine sehr einfache Abhilfe. Man sollte an einen sehr belebten Ort gehen, zum Beispiel an einen Bahnhof oder eine Hauptstraße, und einfach die Straße entlanggehen und die Leute beobachten. Nur die Leute betrachten – das ist alles. Nach einer Weile wird man feststellen, dass die Menschen gar nicht so schlecht sind, und man wird ihnen gegenüber freundlicher. Aber wichtiger noch: Der Zustand der Überanstrengung beim Umgang mit Menschen an der Arbeitsstelle tendiert dazu, zu verschwinden, wenn man dies für ein paar Wochen am späten Nachmittag durchführt.

Das ist eines der klügsten Dinge, die ein Verkäufer tun kann, da er mehr als alle anderen ein maßgebliches Interesse daran hat, fähig zu sein, mit Leuten zurechtzukommen und sie dazu zu bewegen, genau das zu tun, was er von ihnen möchte, nämlich das zu kaufen, was er anbietet. Wenn er seine Aufmerksamkeit auf nur einen Kunden zu viel fixiert, überkommt ihn bereits bei dem Gedanken, mit Leuten zu sprechen oder zu verkaufen, eine Müdigkeit, und bei allen seinen Tätigkeiten und Handlungen sinkt er auf tiefere emotionelle Stufen. Er beginnt sich für einen Schwindler zu halten, und schließlich denkt er gar nicht mehr über sich nach. Wie die anderen sollte er einfach belebte Plätze aufsuchen, umhergehen und Leute anschauen. Nach einer Weile wird er feststellen, dass die Menschen wirklich existieren und gar nicht so übel sind.

Leuten, die einen hohen Regierungsposten innehaben, geschieht es dauernd, dass man sie „vor dem Volke schützt“, sodass sie schließlich vom ganzen Thema angewidert werden und alle möglichen merkwürdigen Dinge tun können. (Nehmen wir als Beispiel das Leben von Hitler und Napoleon.)

Weitreichende Anwendung

Das Prinzip von Extroversion und Introversion könnte in einer Gesellschaft viel mehr Bedeutung erlangen, als es hat. Die Regierung und die Firmen im Allgemeinen könnten etwas tun, was wahrscheinlich den Gedanken an Streiks auslöschen und die Produktion merklich erhöhen würde. Arbeiter, die streiken, sind meist nicht so sehr mit den Arbeitsbedingungen als mit der Arbeit selbst unzufrieden. Sie fühlen sich als Opfer. Sie werden gezwungen zu arbeiten, wenn sie nicht arbeiten wollen, und ein Streik bedeutet für sie eine wirkliche Erleichterung. Sie haben etwas, wogegen sie kämpfen können. Sie können etwas anderes tun als herumzustehen und mit einem Maschinenteil oder mit Rechnungsbüchern herumzubasteln. Unzufriedene Arbeiter sind streikende Arbeiter. Wenn die Leute bei der Arbeit erschöpft werden, wenn sie nicht mit der Arbeit zufrieden sind, wenn sie die Arbeit ärgert, dann kann man damit rechnen, dass sie genügend Grund zur Klage finden werden, um zu streiken. Und wenn die Leute auf den unteren Befehlsstufen dem Management genug Ärger machen und Kooperation vermissen lassen, kann man sicher sein, dass die Geschäftsführung früher oder später Situationen herbeiführen wird, die die Arbeiter zum Streiken veranlassen. Mit anderen Worten, schlechte Arbeitsbedingungen sind nicht der eigentliche Grund für Arbeitsschwierigkeiten und -streitigkeiten. Die Arbeitsmüdigkeit oder die Unfähigkeit, das Arbeitsgebiet und die Arbeitsumgebung zu kontrollieren, sind die tatsächlichen Gründe für Arbeitsschwierigkeiten.

Jede Geschäftsführung mit genügend hohem Einkommen wird, sofern sie nicht schrecklich unvernünftig ist, anständige Löhne zahlen. Und jeder Arbeiter, dem man eine halbwegs vernünftige Chance dazu gibt, wird seine Pflichten fröhlich erledigen. Aber sobald die Umgebung selbst großer Belastung ausgesetzt wird, sobald die Firma durch schädigende Handlungen von Seiten der Regierung introvertiert worden ist, sobald den Arbeitern einmal gezeigt wurde, dass sie keine Kontrolle über die Geschäftsführung haben, können danach Arbeitsstreitigkeiten entstehen. All diesen offenkundigen Prinzipien liegen jedoch die Prinzipien von Introversion und Extroversion zugrunde. Die Arbeiter werden bei ihrer Arbeit so introvertiert, dass sie gegenüber ihren Vorgesetzten keine Affinität mehr empfinden können und wirklich nicht mehr in der Lage sind, ihre Arbeitsumgebung zu sehen. Deshalb kann irgendjemand vorbeikommen und ihnen erzählen, dass alle Führungskräfte Menschenfresser seien, was offensichtlich nicht stimmt, und auf der Führungsebene kann jemand kommen und den Führungskräften erzählen, dass die Arbeiter alle Menschenfresser seien, was offensichtlich genauso wenig stimmt.

In Ermangelung einer umfassenden individuellen Behandlung, was eine ungeheure Aufgabe wäre, könnte ein vollständiges Programm ausgearbeitet werden, das das Prinzip der Introversion behandelt. Es ist sicher, dass die Arbeitnehmer oder Arbeitgeber bei genügend starker Introversion Mittel und Wege finden werden, um unvernünftige Spiele wie Streiks zu erfinden und so die Produktion, anständige menschliche Beziehungen und Lebensbedingungen innerhalb der Fabrik, des Büros oder des Konzerns unterbrechen.

Die Abhilfe wäre, die Arbeitnehmer auf einer sehr breiten Basis zu extrovertieren. Eine mögliche Lösung wäre, ihnen allen die Möglichkeit zu geben, zwei Stellen zu haben. Für eine Firma oder andere verwandte Interessengruppen, wie zum Beispiel die Regierung, wäre es notwendig, eine genügend große Anzahl öffentlicher Projekte ins Leben zu rufen, um für die Arbeitnehmer Arbeit außerhalb des Betätigungsfeldes der eigentlichen Arbeit zu beschaffen. Mit anderen Worten, jemand, der ständig in einem Raum an einer genau festgelegten Aufgabe arbeiten muss, würde sich sehr erleichtert fühlen, wenn er im Freien arbeiten könnte, besonders an einer Aufgabe, die nichts mit der üblichen Arbeit zu tun hat.

Beispielsweise wäre es eine ziemliche Erleichterung für einen Buchhalter, eine Weile Gräben ausheben zu dürfen. Einem Maschinisten an einer stationären Maschine würde es große Freude machen, einen Bulldozer herumzufahren.

Solch ein Plan würde tatsächlich diese Sache von Introversion und Extroversion auf einer breiten Basis angehen und sie zustande bringen. Arbeiter, die in gleich bleibender Haltung arbeiten und ihre Aufmerksamkeit auf Gegenstände in ihrer unmittelbaren Nähe richten müssen, dürften sich dann weiter umschauen und Dinge tun, die sie extrovertieren. Ein solches Programm klingt sehr ehrgeizig, aber es würde sicher das Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis und die Produktion verbessern und ein recht starkes Nachlassen der Spannungen in der Öffentlichkeit und bei der Arbeit zu Fragen der Anstellung und Bezahlung zur Folge haben.

Es gibt, kurz gesagt, viele Dinge, die mit dem Grundprinzip der Introversion – Extroversion getan werden könnten.

Das Prinzip ist sehr einfach: Wenn jemand zu sehr introvertiert ist, werden die Dinge in seiner Umgebung weniger wirklich, und er empfindet weniger Affinität ihnen gegenüber und kann sich nicht gut mit ihnen verständigen. In einem solchen Zustand wird er leicht müde. Introversion führt zu Müdigkeit, Erschöpfung und schließlich zu Arbeitsunfähigkeit. Das Mittel dagegen ist Extroversion, ein ausgiebiges Betrachten und Kommunikation mit der weiteren Umgebung. Wenn man dies nicht tut, werden die Arbeitnehmer – in Anbetracht der Tatsache, dass jeder Arbeitende Verletzungen oder Krankheiten in irgendeiner Form unterliegt – einer enger werdenden Abwärtsspirale unterliegen, die Arbeit immer weniger schmackhaft macht, bis sie schließlich überhaupt nicht ausgeführt werden kann. Hier liegt die Grundlage nicht nur einer unproduktiven, sondern auch einer kriminellen Gesellschaft.

um einen zentralen Ort herum oder hinter einer wichtigen Grenzlinie liegendes Land (besonders in seiner geografischen, verkehrsmäßigen, wirtschaftlichen, kulturellen, politischen oder militärischen Abhängigkeitsbeziehung zu diesem Ort, zu dieser Linie)

(in Bezug auf Reden) etwas, das grob und beleidigend ist oder grob (und unfair) kritisiert.

nicht fähig, weit zu sehen.

Liebe, gern haben oder jede andere emotionelle Einstellung; das Ausmaß des Mögens. Die grundlegende Definition für Affinität ist die Erwägung eines Abstands, egal, ob als gut oder als schlecht empfunden.

Ergebnisse oder Folgen von etwas.

besonderes Interesse an einer Sache aus bestimmten persönlichen Gründen.

Adolf Hitler (1889–1945), deutscher politischer Führer des zwanzigsten Jahrhunderts, der davon träumte, eine Herrenrasse zu schaffen, die tausend Jahre lang als Drittes Reich regieren würde. Nachdem er 1933 als Diktator die Herrschaft über Deutschland übernommen hatte, begann er den Zweiten Weltkrieg (1939–1945). Dabei brachte er einen Großteil Europas unter seine Herrschaft und ermordete Millionen von Juden und andere, die als „unwert“ betrachtet wurden. Hitler beging 1945 Selbstmord, als die Niederlage Deutschlands kurz bevorstand.

Napoleon Bonaparte (1769–1821), französischer Militärführer. Er gelangte in Frankreich durch Waffengewalt an die Macht, erklärte sich selbst zum Kaiser und unternahm Eroberungsfeldzüge durch ganz Europa bis zu seiner endgültigen Niederlage durch die gegen ihn verbündeten Armeen im Jahre 1815. Eine halbe Million Menschen starben in den Napoleonischen Kriegen von 1799 bis 1815.

Hier im Sinne von: Leute, die grimmig und grausam erscheinen.